Insel Giglio (Karte)
Die Insel Giglio ist nach Elba die zweitgrößte Insel im Archipel der Toskana und befindet sich gegenüber der Halbinsel Monte Argentario. Sie ist eine Perle mit ihrem glasklaren smaragdgrünen Meer und gut mit dem Schiff ab Porto Santo Stefano erreichbar.
Bereits die Römer hatten die Insel Giglio besiedelt. Aus dieser Zeit stammen die Ruinen am Hafen von Giglio.
Die Insel Giglio besteht aus den beiden Inseln Giglio und Giannutri, die bewohnt sind sowie weiteren kleinen unbewohnten Felseninseln.
Die Insel Giglio ist bergig und der höchste Punkt, Poggio della Pagana, ragt 496 m aus dem Meer heraus. Der größte Teil der Küste ist Steilküste, aber es gibt auch wunderschöne wildromantische Strände zum Baden. Insbesondere bei Tauchern ist die Insel Giglio begehrt mit ihren farbenfreudigen Meeresbewohnern und großen Fischen. Dank der zahlreichen Felsspalten findet man an der Küste von Giglio eine beeindruckende Vielfalt.
Die Insel Giglio ist größtenteils mit Wald und mediterraner Macchia bedeckt, aber auch herrliche Blumen und Weinanbau sind anzutreffen.
Es gibt schöne Wanderwege auf der Insel Giglio, von denen aus man einen herrlichen Blick über Insel und Meer hat.
Auf der Insel Giglio gibt es drei Ortschaften: Giglio Porto, Giglio Castello,
Giglio Porto ist ein kleiner pittoresker Hafenort, an dem die Schiffe aus Porto Santo Stefano anlegen. Giglio Porto ist bereits aus römischen Zeiten bekannt. Heute ist der quirlige Ort mit seinen farbigen Häusern Touristenort. Sehenswert ist der Torre del Saraceno. Zu sehen gibt es außerdem die römischen Ruinen.
Das mittelalterliche Burgdorf befindet sich auf der Kuppe der Insel in 400 m Höhe. Von hier oben kann man einen herrlichen Blick über den Archipel und die Maremma Küste genießen. An besonders klaren Tagen sieht man bis zur Insel Elba und Korsika.
Der Ortskern wird von einer imposanten Stadtmauer mit drei Türmen umgeben. Enge Gassen durchqueren die Verteidigungsburg, die von der Rocca Aldobrandesca dominiert wird.
Die Rocca Aldobrandesca von Giglio Castello befindet sich auf dem höchsten Punkt und hat eine lange Geschichte. Bereits Etrusker und Römer hatten diese strategische Position besetzt. Der Zugang zum Dorf war durch das Tor des Felsens möglich.
Heute ist die Rocca Aldobrandesca für das Publikum geöffnet und es werden Ausstellungen und Versammlungen durchgeführt.
Sehenswert sind in Giglio Castello die Weinkeller, wo der Inselwein Vino Ansonaco gelagert wird. In der letzten Woche im September findet das Weinfest „Festa dell’uva e delle Cantine aperte“ statt. Die Weinkeller heiße hier "grotte del gusto" und zum Wein gibt es typische Speisen und in den Dorfstraßen wird Musik gemacht.
Die Kirche San Pietro wurde im 16. Jh. gebaut und ist die Hauptkirche der Insel. In ihr findet man den Schatz von Papst Innocenzo XIII sowie die Reliquien von San Mamiliano, dem Beschützer der Insel Giglio und des Archipels der Toskana.
Der Ortsteil Giglio Campese an der Westküste ist der jüngste, er entstand erst um 1700 und diente der Kontrolle des Fischfangs im Korallenriff vor der Küste. Heute ist dieser Ort vor allem touristische mit seinem schönen Sandstrand.
Die Türme wurden als Verteidigung gegen die wiederholten Angriffe der türkischen Piraten und der Sarazenen gebaut.
Der Turm befindet sich links von Giglio Porto auf einem Felsen. Ferdinando da Medici ließ den Turm im 16. Jh. errichten.
Später wurde der Turm als Zollstelle genutzt und seit der Restaurierung von 2006 als Ausstellungsraum.
Direkt vor dem Torre del Saraceno sank die Costa Concordia.
Der Turm wurde ebenfalls als Aussichts- und Wachturm nördlich des Hafens errichtet und später als Lazarett genutzt. Neuankömmlinge mussten hier eine Quarantänezeit von 40 Tagen verbringen, ehe sie an Land durften.
Im 18. Jh. wurde ein Korallenriff vor der Küste entdeckt. Um dieses zu schützen, wurde der Turm als Wachturm errichtet. Heute ist er in Privatbesitz.
Rund 90% des Territoriums der Insel Giglio ist naturbelassen und eine Einladung an alle, die Insel per pedes, ab von den Touristenströmen, zu entdecken.
Es gibt zahlreiche Wanderwege inmitten des Duftes der mediterranen Macchia und mit spektakulären Aussichten über den Archipel der Toskana. Die Insel ist bergig mit der höchsten Erhebung, dem Poggio della Pagane. Die Wege sind daher über Felsen, durch Wälder oder teilweise ehemalige Saumpfade.
Vor der Küste von Giglio, insbesondere auf der Seite von Giglio Campese, befinden sich Tauchplätze mit großer Artenvielfalt, die in herrlichen Farben unter Wasser erscheinen. Man trifft auf Fischschwäre bis hin zu großen Thunfischen, Tintenfischen, aber auch Schwämmen und Korallen.
Tralicci - Secca dei Pignocchi - Secca delle Secchi - Punta del Fenaio - Cala Monella - Punta del Morto - Secca della Croce - Cala Cupa - Le Scole - Secca Zampa di Gatto - Scoglio di Pietrabona - Cala del Corvo - Cala dell'Allume
Traurige Berühmtheit erlangte die idyllische Insel Giglio, als das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia am 13. Januar 2012 zu dicht an der Insel vorbeifuhr. Das Schiff war auf einer Kreuzfahrt durch das Mittelmeer, als es an dem Freitagabend 21.42 Uhr auf einen Felsen auflief, wodurch der Schiffsrumpf aufgeschlitzt wurde und das mit 4000 Personen besetzte Kreuzfahrtschiff wenige Meter vor der Küste sank.
Während der Kapitän des Schiffes, der den Unfall provoziert hatte, dieses vorzeitig verließ, übte die Bevölkerung der Insel Giglio spontan und großzügig Hilfe mit Kleidung, Essen und Geld.
Erst im Juli 2014 konnte die Costa Concordia nach Genua transportiert werden, wo sie entsorgt wurde.