Pitigliano
Pitigliano (Stadtplan)
Der romantische Ort Pitigliano in der südlichen Toskana liegt nur wenige Kilometer vom Latium entfernt. Nach 20 km erreicht man den Bolsena See (Lago di Bolsena), einen ehemaligen Vulkansee von 14 km Durchmesser.
Schon die Anfahrt nach Pitigliano ist beeindruckend. Wie eine Front aus Tuffsteingebäuden und Höhlenwohnungen auf einem Hügel scheint sich der Ort gegen Invasoren zu wehren.
Pitigliano mit seinen knapp 4000 Einwohnern gehört zu den schönsten Orten Italiens, den "Borghi più belli d'Italia". Es ist ein beliebtes Touristenziel, aber dennoch nicht zu überlaufen.
Die Besiedlung von Pitigliano gehen in die etruskische Zeit zurück, wobei bereits im Bronzezeitalter Höhlen in den Tuffstein gehauen worden waren und als Wohnraum dienten.
In Pitigliano gab es eine große jüdische Gemeinde mit einer Synagoge. Das jüdische Viertel liegt größtenteils in den Höhlenwohnungen und kann besichtigt werden.
Im 16. Jh. fanden die anderenorts vertriebene Juden Zuflucht in Pitigliano, wo sie vom Markgrafen Orsini wohlwollende aufgenommen wurden. Hier gründeten sie eine Bank, die u.a. die Familie Orsini finanzierte.
Die Synagoge existiert seit Ende des 16.Jh. Nach der Machtübernahme durch die Medici wurde die jüdische Bank geschlossen und das jüdische Viertel zu einem Getto mit nächtlichen Ausgangssperren.
Noch Mitte des 19. Jh. lebten ca. 400 Juden in Pitigliano, was dem Ort den Namen kleine Jerusalem einbrachte. Um 1960 stützte die durch Bombenschläge aus dem 2. Weltkrieg geschädigte Synagoge ein und wurde dank Spenden der letzten jüdischen Familie in Pitigliano im Jahr 1993 wiederaufgebaut.
Seit 2003 gibt es einen Rundgang durch das jüdische Getto, des Museum und die Synagoge.
Das Museum befindet sich unter dem jüdischen Tempel mit einer Backstube, einer Wäscherei und einem Weinkeller. Die Synagoge ist Teil des Museumsrundganges.
Unsere Hotelempfehlung in Pitigliano: Hotel La Casa Del Ghetto
Noch heute gibt es im jüdischen Viertel Geschäfte, die koschere Produkte anbieten.
Das archäologische Open Air Museum Alberto Manzi befindet sich in der Nähe des jüdischen Friedhofes im Gebiet Via Cave, wenige Kilometer vor Pitigliano.
250 m vom Orsini-Palast befindet sich La Casa Del Ghetto im Gebäude der Synagoge, mitten im jüdischen Viertel in Pitigliano. Die Unterkunft ist typisch mit Holzbalkendecken und Terrakottaböden eingerichtet und hat das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
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Ursprünglich wurde von den im 11. Und 12. Jh. herrschenden Aldobrandeschi eine Festung errichtet, die später als Wohnsitz der Familie Orsini diente.
Heute befindet sich im Palazzo Orsini das Diözesanmuseum mit Kunstwerken aus dem Mittelalter bis in die Neuzeit sowie das archäologische Museum, das Funde aus den nahen gelegenen archäologischen Stätten beherbergt.
Im Innenhof befindet Palazzo Orsini befindet sich ein Ziehbrunnen aus dem 16. Jh.. Über ein System wird Regenwasser in einer Zisterne gespeichert und gereinigt, wodurch Pitigliano unabhängig war.
Wenig später wurde unter den Medici ein Aquädukt errichtet.
Der Brunnen ist im Renaissancestil gefertigt.
Die ursprüngliche Struktur der Kathedrale dei Santi Pietro e Paolo wurde aus Tuffstein stammt aus dem Mittelalter. Im 16. Jh. wurde die Kirche im barocken Stil umgebaut und in späteren Jahrhunderten durch Gemälde und Kunstwerke bereichert, darunter ein Gemälde des Malers Pietro Aldi, das Heinrich IV. bei Canossa darstellt.