Piacenza ist nicht zu groß, aber sehr hübsch und unbedingt einen Ausflug wert. Mitten im Zentrum befindet sich die Piazza Cavalli mit dem Palazzo Gotico. Ringsum reihen sich die prunkvollen Adelspalästen. Die Stadt gehört den Piacentini, sie ist noch ein touristischer Geheimtipp. Völlig zu Unrecht, wie wir meinen.

Piacenza Sehenswürdigkeiten


Piazza Cavalli und Palazzo Gotico

Piazza Cavalli im Zentrum von Piacenza
Piazza Cavalli im Zentrum von Piacenza

Das Zentrum von Piacenza ist in Piazza Cavalli. Der schöne Platz mit den Bars und Restaurants unter den Arkaden, den Portici und den umgebenden Palästen ist ein allgemeiner Treffpunkt. Piazzo Cavalli ist nach den beiden Reiterstatuen benannt, die links und rechts vor dem Palazzo Gotico stehen. Sie stellen die einstigen Herzöge der Familie Farnese dar.

Reiterstatuen vor dem Palazzo Gotico

Reiterstatue Ranuccio Farnese
Palazzo Farnese mit der Pinakothek

Mit Blick auf den Palazzo Gotico steht rechts das Reiterstandbild von Ranuccio I. di Farnese und links das Reiterdenkmal von Alessandro Farnese, seinem Vater. Die beiden Bronzepferde wurden von dem toskanischen Bildhauer Francesco Mochi da Montevarchi im 17. Jahrhundert geschaffen. Das Denkmal für Ranuccio I Farnese ist älter als das seines Vaters Alessandro Farnese. Ranuccio Farnese hatte die beiden Denkmäler bereits während seiner Herrschaftszeit über das Herzogtum Parma und Piacenza in Auftrag gegeben. Selbst das Geländer um die Statuen ist ein kleines Meisterwerk.

Basilika San Savino

Basilika San Savino
Basilika San Savino

Die Basilika San Savino ist eine der ältesten von Piacenza. Sie wurde im Jahr 1107 dem Heiligen und Bischof von Piacenza San Savino geweiht, dessen Kleider in einer Urne aufbewahrt werden. In der Krypta sind noch wertvolle römische Mosaiken erhalten.

Dom von Piacenza

Dom von Piacenza
Dom von Piacenza

Der Dom von Piacenza, die Kathedrale Santa Maria Assunta und Santa Giustina, wurde gebaut, weil die alte Kathedrale Santa Giustina bei dem Erdbeben von 1117 eingestürzt war. Die Arbeiten am neuen Dom begannen 1122 mit der Apsis im romanischen Baustil. Der Bau zog sich über zwei Jahrhunderte hin, wodurch gotische Elemente einflossen. Die Fassade der Kathedrale besteht im unteren Bereich aus rosa Veroneser Marmor. Darüber beginnt ein Bereich aus Sandstein mit der Rosette und zwei kleinen Galerien.

Kirche San Sisto - Kirche der Sixtinischen Madonna

Kirche San Sisto
Kirche San Sisto

Die Kirche San Sisto war ein Kloster der Benediktiner aus dem 16. Jahrhundert. Das Besondere der kleinen Kirche ist ihre Geschichte um das Meisterwerk von Raphael. Kein geringerer Maler als Raffaello Sanzio, Maler der Stanzen von Raffael im Vatikan in Rom, hat die Sixtinische Madonna im Auftrag von Papst Julius II. gemalt.

Das Gemälde war ursprünglich für den Hochaltar der Kirche San Sisto vorgesehen. August III., König von Polen und Sachsen, hat das Gemälde 1753 gekauft und in die Gemäldesammlung Sammlung nach Dresden gebracht, wo es heute in der Galerie der Alten Meister bewundert werden kann.

Palazzo Farnese

Palazzo Farnese mit Pinakothek
Palazzo Farnese mit Pinakothek

Der reich ausgestattete Palast gehörte einst der Fürstin Margarethe von Parma und Piacenza. Sie ließ ihn im 16. Jahrhundert errichten. Margarethe von Parma war die uneheliche Tochter von Kaiser Karl V. Sie war in 2. Ehe mit Ottavio Farnese verheiratet, nachdem ihr erster Mann Alessandro de’ Medici, Herzog von Florenz, ermordet worden war. Die Fürstin Margarethe von Parma lebte von 1568 kam in Piacenza, bevor sie nach L’Aquila in den Abruzzen zog. Nach ihrem Tod 1586 wurde sie im Mausoleum der Kirche San Sisto in Piacenza beigesetzt. Johann Wolfgang von Goethe setzte ihr mit seinem Drama Egmont ein Denkmal.

Heute ist im 500 Jahre alten Palazzo Farnese die Pinakothek untergebracht mit dem herausragenden Werk von Sandro Botticcelli "Tondo".

Lage und Stadtplan

Piacenza liegt in strategischer Position am Fluss Po, mitten in der Poebene, der Pianura Padana. Gleich zwei Autobahnen treffen bei Piacenza aufeinander, die Autobahn A1 von Mailand über Parma nach Bologna und die A21, die Turin, Asti, Alessandria, Tortona, Cremona und Brescia verbindet.

Piacenza gehört bereits zur Emilia Romagna, die nächsten Städte sind Cremona und Pavia, die noch zur Lombardei zählen. Zirka 100.000 Einwohner leben in der Stadt am Po.

Stadtplan Piacenza

Piacenza an einem Tag erkunden

Die Innenstadt von Piacenza ist günstig vom Bahnhof aus erreichbar. Gleich vom Bahnhof aus kommt man in den Park Giardini Margherita. Womit wir uns mitten in der Geschichte von Piacenza befinden.

Am Rand des Parks befindet sich die Basilika San Savino. Der Spaziergang geht nun zum Domplatz. Nach dem Besuch des Doms kann man durch die Fußgängerpassage Via XX Settembre bummeln und eine Pause für ein italienisches Eis oder einen Espresso einlegen. Es ist es nicht weit zum zentralen Platz, der Piazza Cavalli mit dem Palazzo Gotico mit den beiden Reiterstatuen davor. Das ist das typischhe Fotomotiv für Piacenza.

Gegenüber ist gleich noch ein schöner Palazzo, der Gouverneurspalast aus dem 18. Jahrhundert und Sitz der Handelskammer. Leicht hinter den Palazzo Gotico versetz steht der Palazzo del Convento dei Mercanti aus dem 17. Jahrhundert, Sitz der Comune von Piacenza. Geradeaus weiter über Piazza Cavalli in Via Giuseppe Mazzini befinden sich weitere Geschäfte.

Dabei sollte man den schönen Palazzo Galli nicht übersehen, der sich linker Hand befindet und einen mit Glas überdachten Innenhof hat. In dem Gebäude ist seit 1872 die Bank von Piacenza tätig, die den Palast zu einem bedeutenden Kulturzentrum machte.

Auf dem Weg durch Piacenza kann man weitere schöne Paläste sehen, wie z.B. den Palazzo Mandelli, Palazzo Mulazzini, Palazzo Landi und Palazzo Somaglia sowie Palazzo Scotti di Sarmato aus dem 18. Jahrhundert.

Ein besonderer Palast soll noch erwähnt werden, der Palazzo Farnese mit der Pinakothek. Am nördlichen Stadtrand ist noch ein Teil der ehemaligen Stadtmauer erhalten. Außerhalb der Stadtmauer verläuft die Autobahn am Po entlang.

Wein und Spezialitäten

Der Anbau von Wein hat eine über tausend Jahre alte Tradition. Ein besonders guter Weißwein aus dem Anbaugebiet um Piacenza ist der Otrugo di Colli Piacentini.

Probieren Sie dazu die regionale Salami, oder Coppa di Piacenza. Und danach die "Tortelli con la coda", die Teigtaschen gefüllt mit Frischkäse und Rübenblättern oder Spinat.

Rund um Piacenza

Einst war Piacenza am Ufer des Po ein wichtiger Knotenpunkt für Händler und Pilger, aber auch für Kreuzritter und Templer auf ihrer Reise Richtung Süden.

Die Orte rund um Piacenza lagen im Mittelalter an der antiken Pilgerstraße Via Francigena. Die Pilger machten hier Rast auf ihrer Reise nach Rom. In der Umgebung befinden sich zahlreiche Burgen auf den Hügeln, die der Landschaft ein besonderes Flair geben. 

Weiter Richtung Süden kommen Sie nach Parma, Modena und Bologna. Alle diese Städte in der Poebene sind bekannt für ihre Spezialitäten. Gern organisieren wir für Sie eine Genussreise mit kulturellen Highlights und starken Motoren nach Ihren Wünschen.