Ortasee
Eingebettet in die grünen Hügel des Piemont liegt der Ortasee. Balzac hat ihn einmal als den "stillen Nachbarn des Lago Maggiore" bezeichnet. Und so ist er: ruhig, ein wenig verträumt, er scheint weit weg von der Hektik der Welt zu liegen. Dabei ist er sehr nah und gut erreichbar. Von Stresa am Lago Maggiore führt eine Straße vorbei am Monte Mottarone zum Hauptort Orta San Giulio. Und der kleine See hat noch ein weiteres gutes Image: Er gilt als der sauberste der oberitalienischen Seen.
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Der Hauptort der Insel ist das bezaubernde Orta San Giulio am östlichen Seeufer auf einer Landzunge. Malerisch liegt der Dorfplatz Piazza Motta am Seeufer. Bars und Restaurants im Freien locken mit einer herrlichen Kulisse auf die Insel San Giulio mitten im See. Die Piazza liegt mitten in der Fußgängerzone und wird von Palazzi mit schönen Arkadengängen umsäumt.
Tagsüber tummeln sich Touristen und Familien zum Flanieren und Eis Essen auf der Piazza Motta. Abends genießt man auf der Piazza die Ruhe bei einem schönen Essen oder einem guten Glas piemontesischen Weins aus den nahen Langhe mit einem verträumten Blick auf die beleuchtete Insel San Giulio. In den malerischen Gassen von Orta San Giulio gibt es Boutiquen und Feinkostläden, die regionale Produkte des piemontesischen Slow Food anbieten.
Der Palazzotto aus dem Jahr 1582 - Der kleine Palast im Herzen von Orta San Giulio diente während der Zeit der Selbstverwaltung dem "Consiglio Generale", bestehend aus Vertretern der Bischofssitze. Noch heute erkennt man die Wappen einiger Bischöfe von Novara auf der Außenseite des Palazzotto. Der Garten des Palazzo Comunale ist beliebt für Hochzeiten. Er öffnet sich elegant zum See und bietet eine tolle Kulisse für Filmaufnahmen.
In der Mitte des Ortasees befindet sich die Insel San Giulio. Einer Legende zufolge hausten einst Schlangen und Drachen auf der Insel und niemand hatte den Mut sich der Insel zu nähern. Der griechische Gelehrte Julius erreichte die Insel im 4. Jahrhundert auf seinem Mantel, ohne das Wasser zu berühren. Auf der Insel angekommen, besiegte er Schlangen und Ungeheuer. Ihm zu Ehren wurde im 9. Jahrhundert die Kirche errichtet, die den Namen des Heiligen Julius, Basilika San Giulio trägt. Das Innere der Basilika ist wunderschön mit Fresken bemalt. In der Krypta befindet sich das Grab des Heiligen Julius.
Die Insel San Giulio ist nur 175 x 140 Meter groß. Mit einem der Linienboote oder dem Wassertaxi erreicht man die Insel in wenigen Minuten von Orta San Giulio aus. Die Insel kann auf ihrem gerade mal 650m langen Spazierweg, dem Weg der Stille, ganz bequem zu Fuß umrundet werden. Anschließend kann man im Restaurant unter dem schattenspendenden Dach eine Kleinigkeit mit Seefisch zu sich nehmen.
Die Wallfahrtskirche Sacro Monte d’Orta gehört zu den Sacri Monti Italiens. Die Sacri Monti befinden sich südlich der Alpen in der Lombardei und Piemont und wurden 2003 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Sacro Monte d‘Orta liegt am Ostufer des Ortasees auf einem Hügeln oberhalb von Orta San Giulio. Die Wallfahrtskirche wurde dem Heiligen Franz von Assisi geweiht. Die 20 Pilger-Kapellen stellen das Leben des Heiligen Franziskus dar. Sacro Monte d’Orta wurde von 1590 bis 1788 errichtet.
Der Ortasee und die umliegenden Berge, Seen und schönen Orte bieten in jeder Jahreszeit viele Möglichkeiten der aktiven Bestätigung sowie des Genießens der piemontesischen Küche und Spezialitäten der Region. Wandern in den Hügeln und am Monte Mottarone, Skifahren an den Hängen des Mottarone oder im Tal Ossola, ebenso wie Golfplätze und Pferdesport laden die Besucher zum Verweilen ein. Den Ortasee kann man mit dem Fahrrad oder e-Bike umrunden, denn auf der Westseite muss man ein paar Hügel überqueren. Auch für Golfspieler ist der Ortasee eine gute Adresse. Bereits seit 1924 wird am benachbarten Lago Maggiore Golf gespielt.
Vom Ortasee erhebt sich in östliche Richtung der Monte Mottarone mit den Wanderwegen, die den Ortasee mit dem Lago Maggiore verbinden. Auf den Wanderwegen eröffnen sich immer wieder herrliche Aussichten über die Alpen im Westen und Norden und die oberitalienischen Seen. Auf dem Giro Lago kann man den Ortasee umrunden.