Florenz, die Hauptstadt und kulturelle Perle der Toskana, beherbergt einige der faszinierendsten Highlights der Renaissance. Der imposante Dom von Florenz mit seiner markanten Kuppel, die Uffizien mit Meisterwerken von Leonardo da Vinci, Michelangelo und Botticelli, sowie Michelangelos berühmte Statue des David in der Galleria dell'Accademia sind nur einige Höhepunkte. Die historischen Straßen und Plätze von Florenz, gesäumt von prächtigen Palästen und beeindruckenden Kirchen, sind ein unvergessliches Reiseziel für Kunstliebhaber und Geschichtsenthusiasten gleichermaßen.

Das Schönste für Ihren Besuch in Florenz

Piazza della Signoria


Beginnen wir im Herzen von Florenz, dem Zentrum der Macht. Die Piazza della Signoria ist seit dem Mittelalter der zentraler Platz in Florenz für politische und kulturelle Ereignisse. Früher unter dem Namen Piazza dei Priori bekannt, ist der Platz von beeindruckenden Gebäuden umgeben, insbesondere dem Palazzo Vecchio, dem historischen Rathaus von Florenz. Eine herausragende Sehenswürdigkeit ist die Loggia dei Lanzi, eine überdachte Galerie mit antiken Skulpturen. Neben dem Rathaus zieht der beindruckende Neptunbrunnen die Blicke auf sich.

Piazza della Signoria im Herzen von Florenz
Piazza della Signoria mit Neptunbrunnen und Statuen

Die Piazza della Signoria ist für weitere monumentale Statuen bekannt, darunter eine Kopie von Michelangelos "David" und das eindrucksvolle Reiterdenkmal von Cosimo I. de' Medici, das vom Bildhauer Giambologna geschaffen wurde.

Statue Herkules und Caco in Piazza della Signoria
Statue Herkules und Caco in Piazza della Signoria

Die lebendige Piazza ist ein beliebter Treffpunkt für Touristen und Ausgangspunkt für eine Fahrt mit dem Viaker. Hier kann man das geschäftige Treiben der Stadt erleben, sich entspannen und bei einem Gelato die beeindruckende Architektur und Kunst genießen, die diesen historischen Platz umgeben.

Palazzo Vecchio und Torre di Arnolfo

Schon von weitem ist der elegante Palast mit dem hohen Turm und den Zinnen in der Piazza della Signoria als ein Symbol von Florenz zu sehen.

Palazzo Vecchio, das Rathaus von Florenz
Palazzo Vecchio

Der imposante Palazzo Vecchio mit seinem markanten Torre di Arnolfo ist ein Wahrzeichen von Florenz.

Im 14. Jahrhundert hieß er Palazzo dei Priori oder della Signoria und war der Sitz der florentinischen Regierung unter Herzog Cosimo I. il Vecchio. Als Vorbild für den Bau hatte der Palazzo dei Priori in Volterra gedient. Der Bau des Palazzo Vecchio begann bereits 1299 und wurde nach der Fertigstellung 1314 als Parlamentsgebäude der Republik Florenz und als Schlafstätte der Abgeordneten genutzt. Der Palazzo war in der Form einer Burg gebaut worden.
Durch die zahlreichen Tore, mehrere Innenhöfe und vielen Um- und Anbauten gleicht der Palazzo Vecchio einem schwer durchschaubaren Labyrinth.

Innenhof des Palazzo Vecchio mit Brunnen und Lünetten
Erster Innenhof des Palazzo Vecchio

Im ersten Innenhof des Palazzo Vecchio sind in den Lünetten rund um den Portikus die Insignien der Kirchen und der Kunstgewerbezünfte von Florenz dargestellt. Der Innenhof wurde anlässlich der Hochzeit zwischen Francesco I. de' Medici, dem Sohn von Cosimo I., und Johanna von Österreich, der Schwester von Kaiser Maximilian II., von Giorgio Vasari gestaltet.

Im Erdgeschoss des Palazzo della Signoria tagte der Bürgerrat, im 1. Obergeschoss befindet sich der Versammlungssaal des „Rates der Hundert“ und im 2. Stock befanden sich die Wohnräume und Diensträume. Besonders berühmt wurde der Saal der Fünfhundert (Sala dei Cinquecento). Der Saal der Fünfhundert wurde nach der Vertreibung der Medici von dem Dominikaner Girolamo Savonarola 1495 als Saal für den Rat von fünfhundert Mitgliedern ausgebaut. Nach dem Tod von Savanarola wurde der Saal von 1555 bis 1572 nach den Wünschen von Cosimo I. de’ Medici von Vasari umgestaltet.

Der Palazzo della Signoria wurde in Palazzo Vecchio umbenannt, als der Regierungssitz in die neuen Räume der Uffizien verlegt wurde. Bis heute ist der Palazzo Vecchio Regierungssitz des Stadtparlamentes von Florenz. Außerdem beherbergt der Palazzo Vecchio ein Museum und bietet Besuchern die Möglichkeit, die prächtigen Räume und Kunstwerke im Inneren zu erkunden.

Torre di Arnolfo des Palazzo Vecchio

Torre di Arnolfo
Turm des alazzo Vecchio (Torre di Arnolfo)

Der ca. 95 Meter hohe Turm Torre di Arnolfo wurde nach seinem wahrscheinlichen Architekten Arnolfo di Cambi benannt, der diesen Turm Anfang des 14. Jahrhundert als Wachturm bauen ließ. Wenn man die Treppe mit ihren 223 Stufen besteigt, gelangt man auf die obere Ebene des ehemaligen Wachturms mit den Zinnen und kann eine spektakuläre Aussicht über Florenz genießen.

Der Torre di Arnolfo kann besichtigt werden, Kinder unter 6 Jahren dürfen nicht mit aufsteigen, bis 18 Jahre nur in Begleitung Erwachsener. Besuchern mit eingeschränkter Mobilität, Herzpatienten, Asthmatiker, Personen mit Schwindelgefühlen und Klaustrophobie wird der Aufstieg nicht empfohlen.

Loggia dei Lanzi

Piazza della Signoria mit Loggia dei Lanzi
Palazzo Vecchio und Loggia dei Lanzi

Die Loggia dei Lanzi ist eine beeindruckende überdachte Galerie auf der Piazza della Signoria. Dieser imposante Arkadenbau wurde im 14. Jahrhundert im gotischen Stil errichtet und diente als Versammlungsort für politische Versammlungen und öffentliche Zeremonien. Die Loggia ist bekannt für ihre außergewöhnliche Sammlung antiker Skulpturen, die unter freiem Himmel ausgestellt sind.

Zu den bekanntesten Werken gehört "Perseus mit dem Haupt der Medusa" von Benvenuto Cellini, eine dramatische Darstellung des mythologischen Helden, der Medusas Kopf enthauptet. Die Bronzeskulptur aus dem 16. Jahrhunderts gilt als das Hauptwerk von Benvenuto Cellini und gehört zu den berühmtesten Plastiken der italienischen Renaissance.

Ein weiteres bemerkenswertes Werk ist "Raub der Sabinerin" von Giambologna, eine meisterhafte Skulptur, die die Bewegung und Dynamik des menschlichen Körpers einfängt. Die Marmorstatue des flämischen Bildhauers Giambologna wurde Ende des 16. Jahrhunderts für Cosimo I. de' Medici geschaffen. Giambologna erlangte mit diesem Meisterwerk bereits zu seinen Lebzeiten eine weitreichende Berühmtheit.

Statue Perseus mit dem Haupt der Medusa
Bronzeskulptur Perseo mit dem Medusahaupt in der Loggia dei Lanzi

Der offene Raum der Loggia dei Lanzi ermöglicht es Besuchern, die Skulpturen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und ihre Schönheit und Bedeutung zu schätzen. Mit ihrer reichen Geschichte und ihrer beeindruckenden Sammlung antiker Kunst ist die Loggia dei Lanzi ein faszinierendes Ziel für Kunstliebhaber und Geschichtsinteressierte aus der ganzen Welt.

Neptunbrunnen

Neptunbrunnen
Neptunbrunnen

Der Neptunbrunnen diente als große öffentliche Quelle der Wasserversorgung der Bevölkerung. Die Idee zum Bau hatte Cosimo de‘ Medici um 1549. Sie diente der Verbesserung der hygienischen Verhältnisse und gleichzeitig setzte sich Cosimo de‘ Medici selbst ein Denkmal. Eine Künstlergruppe um Bartolomeo Ammannati erschuf den manieristischen Brunnen mit den Figuren in verschiedenen Materialien.

David von Michelangelo

Skulptur des David von Michelangelo Buonarroti
David von Michelangelo

Eine der meistfotografierten Statuen in Piazza della Signoria ist der David von Michelangelo Buonarroti. Die aufgestellte Skulptur ist eine Kopie,das berühmte Original kann man seit 1873 in der Galleria dell'Accademia in Florenz bewundern. Die 5,20 m hohe Marmorskulptur des David wurde von Michelangelo 1501 bis 1504 geschaffen. Sie stellt das Volk dar, symbolisiert durch David, das mit der Hilfe Gottes den Tyrannen Goliath besiegt.

Uffizien

Die Uffizien sind als eine der größten und bedeutendesten Kunstsammlungen der Renaissance weltweit berühmt und jedes Jahr bestaunen Millionen von Besuchern die Gemälde und Skulpturen.

Galleria degli Uffizi
Galerie der Uffizien am Arno

Der ursprüngliche Zweck für den Bau der Uffizien war der Plan von Cosimo I. de’ Medici, wichtigste Ministerien und Ämter aus dem zu klein gewordenen Palazzo della Signoria in das neue Büro-Gebäude (uffici) umzusiedeln, da auch seinerzeit die Bürokratie ihren Platz beanspruchte. Für den Bau der Uffizi musste ein Stadtviertel abgerissen werden und wichtige Gebäude wir die romanische Kirche San Piero Scheraggio und die Münzprägewerkstatt Zecca wurden in den Bau integriert. Giorgio Vasari wurde mit dem Bau beauftragt und schuf einen Platz zwischen der Piazza della Signoria und dem Ufer des Arno.

Bereits im 16. Jahrhundert sammelte die Familie Medici Kunstwerke, die sie im Palazzo Vecchio und in Räumen der Uffizi ausstellte. Im Erdgeschoss der Uffizi befanden sich Werkstätten von Handwerkern.

Galleria dell'Accademia

Die Galerie dell'Accademia beherbergt gleich sieben Skulpturen von Michelangelo Buonarroti, und damit die weltweit größte Sammlung von Michelangelos Skulpturen. Außer der Statue des David sind im Saal der Galleria dei Prigioni vier Skulpturen ausgestellt, die männliche Akte darstellen und als „Gefangene“ bezeichnet werden. Sie wurden von Michelangelo für das Grab von Julius II. geschaffen, aber von den Medici für die Boboli Gärten genutzt. Dazu gehören " Der heilige Matthäus" Prigione genannt Atlas, Prigione genannt "Der bärtige Sklave", Prigione genannt "Der erwachende Sklave, Prigione genannt "Der junge Sklave".

Die 1563 gegründete Accademia di Belle Arti war die erste Akademie für Malerei in Europa. Mit der Malerin Artemisia Gentileschi (1593–1653), nahm die Accademia die erste Frau auf, was eine Sensation war.

Kirchen in Florenz

Komplex des Doms mit der Kuppel von Brunelleschi und dem Glocketurm
Komplex des Doms mit der Kuppel von Brunelleschi und dem Glocketurm

Der Dom von Florenz - Die Kathedrale Santa Maria del Fiore


Das Zentrum der religiösen Kunst befindet sich auf dem Domplatz Piazza del Duomo mit dem im gotischen Stil gebauten Dom mit der von Brunelleschi gestalteten Kuppel, dem 82 m hohen Glockenturm Campanile von Giotto und dem Baptisterium zur Taufe, einem römischen Bauwerk mit eindrucksvollen Bronzetüren und Mosaiken.

Kathedrale Santa Maria del Fiore - Der Dom von Florenz
Kathedrale Santa Maria del Fiore - Dom und Baptisterium

Der Bau des Florentiner Doms begann Ende des 13. Jahrhunderts und dauerte bis ins 19. Jahrhundert (die Fassade). An ihm arbeiteten berühmte Baumeister wie Arnolfo di Cambio und Filippo Brunelleschi. Der Dom im gotischen Baustil nach dem Projekt Arnolfo di Cambio ist der Heiligen Santa Maria del Fiore gewidmet.

Nach einer jahrzehntelangen Bauzeit wurde der Dom 1367 fertig gestellt und nach dem Vorbild des Baptisteriums mit farbigem Marmor verkleidet. Als letztes wurde 1436 die gewaltige Kuppel nach der Konstruktion des Architekten Filippo Brunelleschi fertig. Das Innere der Kuppel ist mit Freskenmalereien von Giorgio Vasari und Federico Zuccari gestaltet. Die für den Dom 1553 geschaffene Marmorskulptur Pietà von Michelangelo wurde zur Erhaltung in das Kunstmuseum des Doms ausgelagert.

Glockenturm - Campanile di Giotto

Der Bau des Glockentrums begann 1298 unter dem Baumeister Arnolfo di Cambio. Im Jahr 1334 übernahm Giotto di Bondone dessen Rolle als Baumeister. Giottos Originalentwurf sah eine Gesamthöhe von ca. 120 m für den Glockenturm mit einer Pyramidenspitze vor. Nach seinem Tod 1337 wurde der Bau durch Andrea Pisano und Francesco Talenti fertiggestellt. Der Glockenturm ist bekannt als Campanile di Giotto.

Den herausragenden Glockenturm kann man besteigen und wird mit einem herrlichen Panoramablick über die Dächer von Florenz belohnt. Die Höhe des für die Öffentlichkeit zugänglichen Glockenturms beträgt 85 Meter, zu denen 398 Stufen hinaufführen + 15 im Bereich der ersten Zugangsrampe.

Baptisterium

Das Baptisterium in Piazza San Giovanni ist eines der ältesten Gebäude von Florenz, dessen Ursprung bis heute noch nicht eindeutig geklärt ist. Es ist geprägt durch die römische Architektur in geometrischen Anordnungen und mit weißem und grünem Marmor verkleidet. Die vergoldeten Bronzeportale wurden von Andrea Pisano und Lorenzo Ghiberti geschaffen. Besonders berühmt ist das östliche Paradiestor von Ghiberti. Im Inneren des Battistero bestechen der Intarsienfußboden sowie die riesigen Mosaike auf goldenem Grund in der Kuppel, die durch venezianische Künstler der byzantinischen Schule im 13. Jahrhundert geschaffen wurden.

Dommuseum - Museo dell'Opera di Santa Maria del Fiore

Im Museo dell'Opera di Santa Maria del Fiore (Dommuseum) auf dem Domplatz sind Kunstwerke aus dem Dom, der Taufkapelle und vom Glockenturm zu bewundern. Die Ausstellungsstücke dokumentieren die florentinische Kunst des 14. und 15. Jahrhunderts. U.a. ist hier die "Pietà" Michelangelos aus den Jahren 1550-53 geborgen.

Basilika San Lorenzo

Basilika San Lorenzo
Vor der Basilika San Lorenzo

In Piazza San Lorenzo befindet sich die gleichnamige Basilika San Lorenzo. Die 393 fertiggestellt Kirche ist eine der ältesten Kirchen von Florenz und für dreihundert Jahre die Bischofskirche. Ihr heutiges Aussehen und ihre Berühmtheit verdankt die Basilika den Medici. Cosimo il Vecchio (1389–1464) beauftragte den Architekten Filippo Brunelleschi (1377-1446) mit dem Projekt zur Restaurierung der Kirche. Ziel war es, eine Art Mausoleum für die Medici Dynastie zu errichten. Die Basilika San Lorenzo wurde so zur Grabstätte der Medici-Familie, deren Srkophage sich in der alten Sakristei, der neuen Sakristei sowie in der Fürstenkapelle befinden.

Neben Filippo Brunelleschi haben führende Künstler der Zeit ihre Werke in der Basilika San Lorenzo errichtet, darunter Andrea Verrocchio, der Meister von Leonardo da Vinci, der Bildhauer Donatello und der Maler Filippo Lippi.

Basilika Santa Croce

Basilika Santa Croce
Basilika Santa Croce

An der weitläufigen Piazza di Santa Croce mit dem Dante Denkmal und dem Brunnen in der Mitte befindet sich die gleichnamige Kirche. Die Basilika Santa Croce ist eine Franziskanerkirche und ein herausragendes Beispiel der gotischen Architektur. Der Bau der Basilika begann im Jahr 1294 und dauerte mehrere Jahrhunderte. Sie wurde im Laufe der Zeit von verschiedenen Architekten und Baumeistern erweitert und verändert, was zu ihrer eindrucksvollen Vielfalt an Stilen und Details beitrug. Santa Croce ist nicht nur für ihre Architektur bekannt, sondern auch für ihre reiche künstlerische und historische Bedeutung. In ihr befinden sich zahlreiche Kunstwerke wie die Fresken von Giotto in den Kapellen Peruzzi und Bardi.

Im Refektorium der Kirche Santa Maria delle Croce befindet sich das Museo dell'Opera di Santa Croce. Es hat Schätze zu bieten wie das Kruzifix von Cimabue, die Fresken von Taddeo Gaddi und Andrea Orcagna sowie die von Brunelleschi entworfenen Pazzi-Kapelle, ein Meisterwerk Brunelleschis.

Die Kirche beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken und Grabstätten berühmter Persönlichkeiten, darunter die Grabmäler von Michelangelo Buonarroti, Galileo Galilei, Niccolò Machiavelli, Gioachino Rossini sowie Gedenkstätten für verdiente italienische Persönlichkeiten.

Die Fresken und Gemälde in der Kirche sind Meisterwerke der Renaissancekunst und ziehen jedes Jahr Tausende von Besuchern an. Die Atmosphäre in der Basilika ist ruhig und besinnlich, was sie zu einem beliebten Ziel für Pilger und Gläubige macht.

Kirche Santa Maria Novella

Santa Maria Novella mit Obelisk
Santa Maria Novella mit Obelisk

Die Kirche Santa Maria Novella mit dem großen Kirchplatz und den gotischen Kreuzgängen aus dem 14. Jahrhundert ist ein Schmuckstück mit ihren zahlreichen Freskenmalereien sowie dem Refektorium. Die Kirche Santa Maria Novella ist ein herausragendes Beispiel für die gotische und Renaissancearchitektur. Sie ist bekannt für ihre prächtige Fassade, ihre reiche Kunstausstattung und ihre historische Bedeutung. Sie befindet sich an der Piazza Santa Maria Novella, gegenüber dem Hauptbahnhof Stazione Santa Maria Novella, der nach der Kirche benannt wurde.

Die Geschichte von Santa Maria Novella reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück, als die Dominikaner anstelle der Andachtskirche Santa Maria delle Vigne aus dem 10. Jahrhundert mit den Bau der neuen Kirche begannen. Der Bau zog sich über mehrere Jahrhunderte hin und wurde von verschiedenen Architekten und Künstlern geprägt, darunter Leon Battista Alberti, der die berühmte Fassade entwarf. Die Fassade von Santa Maria Novella ist ein Meisterwerk der Renaissancearchitektur und bekannt für ihre harmonischen Proportionen und ihre reich verzierten Details. Sie ist mit Marmorintarsien und bunten Fresken geschmückt und gilt als eine der schönsten Fassaden in Florenz.

Im Inneren der Kirche befindet sich eine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken, darunter der Kruzifix von Giotto, die Dreifaltigkeit von Masaccio und die Fresken in der Strozzi-Kapelle von Filippino Lippi. Auf der Innenfassade kann man Sandro Botticellis Fresko der Geburt Christi bewundern.

Zu den Höhepunkten zählen das Fresko "Die Dreifaltigkeit" von Masaccio in der Sakristei und das Kreuzgewölbe von Filippino Lippi im Hauptchor. Santa Maria Novella ist auch für ihre Grabmäler berühmter Persönlichkeiten bekannt, darunter das Grabmal von Filippo Strozzi und das Grabmal von Giovanni Rucellai.

Wussten Sie, dass Boccaccios Decameron mit dem Treffen der jungen Leute in der Kirche Santa Maria Novella beginnt?

Mercato Centrale

Wenn man vom Hauptbahnhof nicht dem Weg des Massentourismus in Richtung Dom folgt, sondern seitlich in die enge Via Sant'Antonio einbiegt, erreicht man nach wenigen Schritten das Marktviertel der Stadt, den Stadtteil San Lorenzo. In diesem "Viertel der Medici" befindet sich die historische Markthalle. Beeindruckend ist neben dem Markttreiben die solide Konstruktion des Baus. Das Werk stammt vom Architekten Giuseppe Mengoni, der auch Galleria Vittorio Emanuele in Mailand entworfen hat. Im ersten Stock der 1874 errichteten Eisen- und Glasarchitektur befindet sich die historische Markthalle, der Mercato Centrale, von San Lorenzo.

Mercato Centrale
Mercato Centrale

Im Mercato Centrale findet man den echten Geschmack der Toskana mit ganz typischen Gerichten, die man im Mercato essen kann oder fertig zubreitet nach Hause mitnimmt. Frischer als im Mercato geht es kaum. Brot und Gebäck, frischer, frittierter, vegetarischer und veganer Fisch, Fleisch und Wurstwaren, Büffelmozzarella, Käse, Schokolade und Eis, frische Pasta, Wein und Trüffel: Alle Geschäfte werden von handwerklichen Händlern geführt , die die Liebe zu ihrem Beruf verbindet.

Es lohnt sich, in dem Restaurant im mercato centrale ein typisches florentisches Gericht zu probieren: das Bistecca Fiorentina, Lampredotto oder "Peposo all’Imprunetina“. Letzteres ist ein Gericht, dass bereits bei Bau der Kuppel der Kathedrale zubereitet wurde. Historische Forschungen belegen, dass Brunelleschi die Ziegelöfen des Doms neben dem Brennen der Ziegel für das Garen des Fleischs in Tongefäßen genutzt wurden. So mussten die Arbeiter zum Essen nicht nach Hause oder in eine Osteria gehen.

Natürlich findet man im mercato centrale auch eine große Auswahl an guten toskanischen Weinen und Produkten aus der Toskana, die sich für ein Mitbringsel für die Lieben daheim eignen.

Via dell'Ariento, geöffent von Montag bis Freitag von 07:00 bis 15:00 Uhr, Samstag von 07:00 bis 17:00 Uhr

Fortezza da Basso

Die Festung Fortezza da Basso stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde im Auftrag von Alessandro de' Medici in großer Geschwindigkeit errichtet. Die gigantische Festung mit fünfeckiger Form diente den Medici, um die Kontrolle über Ihre Herrschaft und Zuflucht zu sichern und ein starkes Truppenkontingent aufzunehmen.

Heute dient die Fortezza da Basso als Messe- und Kongresszentrum.

Brücken in Florenz

Blick von Piazzale Michelangelo über den Arno mit seinen Brücken
Blick über den Arno mit seinen Brücken

Florenz ist bekannt für seine malerischen Brücken, die über den Arno-Fluss führen und die Stadt miteinander verbinden. Diese Brücken tragen nicht nur zur Verbindung der Stadtteile bei, sondern sind auch wichtige architektonische und kulturelle Wahrzeichen von Florenz, die Besucher aus aller Welt anziehen.

Während sich auf der rechten Seite des Arno Florenz zu einer Metropole entwickelte, war der Stadtteil des Oltrarno mit Arbeitern und Bauern bevölkert. Als Cosimo I. de' Medici den Palazzo Pitti als neue Residenz bauen ließ, erhielt der Stadtteil links des Arno ebenfalls einen Aufschwung.

Dies sind einige der bekanntesten Brücken in Florenz:

Ponte Vecchio Brücke der Goldschmiede
Ponte Vecchio, die berühmte Brücke der Goldschmiede

Ponte Vecchio


Il Ponte Vecchio, übersetzt "die Alte Brücke", ist die bekannteste und faszinierendste Brücke in Florenz und eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Ihre Geschichte reicht bis in die Römerzeit zurück, aber die heutige Struktur stammt hauptsächlich aus dem 14. Jahrhundert.

Lungoarno mit Blick auf Ponte Vecchio
Am Ufer des Arno mit Blick auf Ponte Vecchio

Bedeutung von Ponte Vecchio

Die Steinbogenbrücke mit den drei Bögen verbindet über den Arno die beiden Teile von Florenz, die Altstadt und Oltrarno. Neben ihrer Rolle als wichtige Verbindung über den Arno war die Brücke historisch gesehen ein bedeutendes Handelszentrum. Die Besonderheit des Ponte Vecchio sind die Gebäude, die sich über die gesamte Brücke erstrecken. Einst wurde die Botteghe von Händlern und Handwerkern genutzt. Hauptsächlich Fleischhändler betrieben ihr Handwerk und warfen die Abfälle in den Fluss. Aufgrund des Gestanks und Gefahr von Krankheiten ordnete Cosimo I. de' Medici im 16. Jahrhundert an, dass nur noch Goldschmiede die Botteghe auf der Brücke nutzen durften. Diese Tradition hält bis heute an, und der Ponte Vecchio ist bekannt für die exklusiven Juweliergeschäfte.

Goldschmiede auf Ponte Vecchio
Goldschmiede auf Ponte Vecchio

Die schmalen Gassen und die lebhaften Geschäfte, die sich an den Brückenbögen drängen, versetzen die Besucher zurück in eine vergangene Ära des Handels und der Handwerkskunst. Die glitzernden Schaufenster der Juweliergeschäfte und das funkelnde Gold, das in der Sonne schimmert, lassen in die Welt des Luxus und der Eleganz eintauchen. Heute ist der Ponte Vecchio vor allem eine touristische Attraktion und ein Symbol für die Stadt Florenz.

Der sanfte Fluss des Arno und die charakteristischen Gebäude, die sich entlang der Brücke erstrecken, erzeugen eine berührende Atmosphäre.

Geschichte

Ponte Vecchio über den Arno
Ponte Vecchio über den Arno

Il Ponte Vecchio hat eine reiche und interessante Geschichte. Die Brücke wurde erstmals im römischen Zeitalter erwähnt und im Mittelalter mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Die heutige dreibogige rücke stammt größtenteils aus dem 14. Jahrhundert, obwohl sie im Laufe der Zeit mehrere Renovierungen und Restaurierungen erfahren hat. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Ponte Vecchio von den Deutschen nicht zerstört. Als die anderen Brücken über den Arno gesprengt wurde, erteilte angeblich Hitler den Befehl, die Brücke unversehrt zu lassen, da er die Schönheit der Brücke bewunderte. Was auf dem Ponte Vecchio im Verborgenen beleibt, ist der Geheimgang der Medici.

Vasari Korridor

Der als Vasari-Korridor bekannte Geheimgang verbindet die den Palazzo Vecchio mit dem Palazzo Pitti, die sich auf beiden Ufern des Arno befinden. So überquert der Korridor den Arno über den Geschäften des Ponte Vecchio und bot den Medici einen sicheren Weg zwischen ihren Palästen und eine Fluchtmöglichkeit. Nach langen Restaurierungsarbeiten wird der Corridoio Vasariano für Besucher geöffnet.

Vasari Korridor von den Uffizien über Ponte Vecchio
Vasari Korridor von den Uffizien über Ponte Vecchio

Der Geheimgang ist knapp einen Kilometer lang und verbindet den Palazzo Vecchio auf der einen Seite des Arno mit dem Palazzo Pitti, der Residenz der Medici, auf der anderen Seite.

Der Großherzog der Medici, Cosimo I., (1519-1574) gab den geheimen Korridor 1565 in Auftrag. Der Architekt war Giorgio Vasari, dessen Namen der Geheimgang trägt. Beginnend vom Regierungssitz, dem Palazzo Vecchio (früher Palazzo die Priori) führt der Corridoio Vasariano durch die Uffizien, am Ufer des Arno entlang und über den Geschäften auf der Brücke Ponte Vecchio zur anderen Seite des Arno.

Der Vasari Korridor über den Geschäften der Ponte Vecchio
Der Vasari Korridor über den Geschäften der Ponte Vecchio

Durch die Fensterreihe auf der Seite des Arno hat man einen spektakulären Blick auf den Fluss. Der Korridor verläuft weiter durch den Innenhof der Kirche Santa Felicita und durch einige private Gebäude, bevor er im Palazzo Pitti endet, wo der Weg der Familie Medici sicher und diskret endete.

Der Corridoio Vasariano ist ein architektonisches und historisches Merkmal von Florenz und kann nach der Restaurierung innerhalb einer Führung besichtigt werden.

Ponte Santa Trinita

onte Santa Trinita, Statue des Winters
Statue des Winters auf Ponte Santa Trinita

Die Brücke Santa Trinita befindet sich in der Nähe der Basilika Santa Trinita und dem gleichnamigen Platz und gehört neben der Ponte Vecchio zum nationalen Kunsterbe. Die heutige Brücke wurde im Auftrag von Cosimo I. de' Medici im Jahr 1557 errichtet, nachdem die vorherige Brücke bei einer Überschwemmung eingestürzt war.

Damit wurde die Via Tornabuoni und Via Maggio verbunden, um der Familie Medici die Gang über die überfüllten und ungesunden Bereiche des Marktes und der Ponte Vecchio zu ersparen. Anlässlich der Hochzeit von Cosimo II. de' Medici mit Maria Magdalena von Österreich wurden im Jahr 1608 an den vier Enden Statuen aufgestellt, die die vier Jahreszeiten darstellen: Frühling von Peter Francavilla, Sommer und Herbst von Giovanni Battista Caccini und Winter von Taddeo Landini.

Diese von Ammannati entworfene Brücke ist eine der berühmtesten in Italien und ein Beispiel für Schönheit und Eleganz.

Frühling von Peter Francavilla auf Ponte della Santa Trinita
Statue "Frühling" von Peter Francavilla

Ponte alle Grazie

Ponte delle Grazie befindet sich südöstlich von Ponte Vecchio an einer breiteren Stelle des Arno. Sie wurde nach der gleichnamigen Kirche Santa Maria delle Grazie benannt, die sich einst neben der Brücke befand. Ihre Geschichte ist sogar älter als die der Ponte Vecchio. Sie war bereits in der Antike die längste und älteste Brücke in Florenz mit einer Struktur aus neun Bögen. Die heutige Konstruktion stammt aus dem Jahr 1957. Die Brücke wurde nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg nach den Plänen der einsitgen Brücke namens Rubaconte wieder aufgebaut. Die neunbogige Brücke Ponte Rubaconte überstand sogar die große Überschwemmung von 1333, bei der die Ponte Vecchio und die Santa Trinita-Brücke zerstört wurden.

Auf der früheren Rubaconte Brücke waren Holzhäuser auf deren Pfeilern errichet worden, die als Kapellen, Einsiedeleien und Läden dienten. Darunter war kleine Kirche „Santa Maria delle Grazie“, nach der die Brücke im 15. Jahrhundert benannt wurde.

Ponte alla Carraia

Die nordwestlich von der Brücke Santa Trinita gelegene Ponte alla Carraia bekam ihren Namen, da über diese Brücke einst Pferdegespanne fahren konnten. An der Stelle, an der sich einst eine Holzbrücke aus dem 13. Jahrhundert befand, die durch eine Überschwemmung zerstört wurde, wurde eine prächtige Steinbrücke errichtet, die den florierenden Handel der Stadt Florenz unterstützte. Auch die Ponte alla Carraia wurde beim Rückzug von den deutschen Truppen zerstört und von 1948 bis 1951 neu erbaut. Auch heute noch ist die Brücke am endlosen Autoverkehr von weitem erkennbar.

Ponte Amerigo Vespucci

Die nordwestlich folgende Brücke ist eine der modernsten fiorentiner Brücken. Sie wurde 1954 in Betrieb genommen und anlässlich der 500. Geburtstages nach dem Schiffsfahrer und Entdecker Amerigo Vespucci benannt.

Spaziergang durch die Gassen von Florenz

Nachdem wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Florenz an einem Tag besucht haben, ist nun Zeit, um die Stadt in Ruhe zu genießen und die verteckten Ecken zu erkunden.

Wer ein wenig Ruhe sucht und abseits der großen Touristenattraktionen das echte Leben der Florentiner erleben möchte, dem empfehlen wir einen entspannten Spaziergang durch die versteckten Gassen von Florenz und über den Arno in das Viertel Oltrarno. Hier, wo einst Handwerker und Bauern lebten, bevor Cosimo de' Medici das Gebiet für sich entdeckte und den Palazzo Pitti mit den angrenzenden Boboli-Gärten als seine Residenz auserwählte, findet man heute eine charmante Mischung aus Kunsthandwerkern, gemütlichen Cafés und malerischen Straßen.

Unser Spaziergang beginnt auf der Piazza Santa Croce, wo die majestätische Basilika di Santa Croce und das Monument für Dante Alighieri zu bewundern sind. Ein kurzer Abstecher zur Pasticceria Melaleuca am Ufer des Arno lohnt sich, um sich mit einem köstlichen Gebäck zu stärken, bevor es über die Ponte alle Grazie auf die andere Seite des Flusses in den Stadtteil Oltrarno geht.

Säule der Gerechtigkeit und Museum Savatore Ferragamo
Piazza di Santa Trinita: Säule der Gerechtigkeit und Museum Savatore Ferragamo

Hat man eine der Brücken überquert, befindet man sich im Stadtteil Oltrarno. Einst war dies das Gebiet der Handwerker, in dem der Reichtum für den florentinischen Adel produziert wurde. Erst als Cosimo I. de' Medici seinen Wohnsitz in den Palazzo Pitti verlegt und die Boboli-Gärten anlegen ließ, gewann Gebiet an Wert. Im Gebiet südlich der Florentiner Brücken treffen Sie auf das authentische Florenz mit malerischen Plätzen und versteckten.

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