Ostuni ist schon von weitem sichtbar. Auf einem Hügel liegt die weiße Stadt und ist gut zur Orientierung, auch vom Meer aus geeignet. In der Altstadt sind alle Häuser weiß gekalkt, eine andere Farbe ist nicht erlaubt.
Die historische Altstadt schmiegt sich an einem Hügel empor. Ellipsenförmig und von einer aragonischen Stadtmauer mit Türmen umgeben, sieht Ostuni aus der Vogelperspektive wie eine Blume aus.
Im Inneren geht man durch ein dichtes Gewirr von gewundenen und engen Gassen, Plätzen und Höfen. Zur Spitze des Hügels gelangt man nur auf einer Straße, der Via Cattedrale, die Ostuni in zwei Teile teilt.
Allen anderen Straßen enden sind Sackgassen oder enden an engen und steilen Treppen.
Auf dem Gipfel des kegelförmigen Hügels befinden sich die monumentale Kathedrale und der Bischofspalast.
Die Kathedrale verbindet in bewundernswerter Weise Elemente der Romanik, Gotik und venezianischen Bauweise.
Die Ebene, die sich bis zum Meer erstreckt, wird von Olivenbäumen bestimmt.
Die Wohnhäuser sind teilweise in den Fels geschlagen und werden von Rundbögen gestützt, eine ganz typische Bauweise, die das Stadtbild von Ostuni prägt.
Die Kathedrale auf dem Hügel von Ostuni wurde Ende des 15. / Anfang des 16. Jh. in weißem Stein aus der Region im romanisch-gotischen Stil erbaut.
Die zentrale Rosette zeigt Gott und zwölf kleine Propheten und im Zentrum den Segen spendenden Christus.
Die Kirche besteht aus drei Schiffen, sie wurde im siebzehnten Jahrhundert und Nochmals im späten neunzehnten Jahrhundert modifiziert.
In der Kapelle auf der linken Seite befinden sich die Holzbüsten der Stadtheiligen von Ostuni Biagio, Oronzo und Agostino.
Der rechte Altar zeigt das Fresko der Madonna della Sanità aus dem 16. Jh.
Der Bischofspalast in Largo Trinchera wurde um 1560 gebaut und im Jahr 1750 rekonstruiert. Der Seminar-Palast wurde von Bischof Benedetto Milazzo im Jahr 1705 errichtet und von Bischof Francesco Antonio Scoppa vollendet.
Beide Paläste sind durch den Scoppa – Bogen verbunden. Der Bogen wurde nach Bischof Scoppa benannt, der den Bogen im Jahre 1750 bauen ließ; das Bischofswappen befindet sich in der Mitte des Bogens.
Das Gebäude beherbergt die Büros der Kurie, der Diözesanbibliothek und dem Domkapitel.
Ostuni wurde bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Seit ca. 1000 v.Chr. wurde Ostuni von Japigi und Messapier bewohnt. Die Stadt wurde von Hannibal im Zweiten Punischen Krieg zerstört und von griechischen Kolonisten wieder aufgebaut. In den folgenden Jahrhunderten besetzten in der Reihenfolge Ostgoten, Langobarden, Sarazenen und Mauren, dann Normannen und Staufer die Stadt.
Im Jahr 1507 wurde Ostuni dem Herzogtum Bari unter Isabella von Aragon angegliedert. Während der fast zwei Jahrhunderte dauernden spanischen Herrschaft versuchten die Ostunesi mehrmals vergeblich aufzubegehren.
Im Jahr 1799 wurde dann die freie Stadt verkündet. Der Wiener Kongress bedeutet jedoch die Rückkehr der Bourbonen, und die Blüte des Geheimbundes der Carbonari.
Am 26. August 1860 trat Ostuni als erste Stadt von Apulien der jungen Republik Italien bei.
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